EM 2015: Liam Pitchford überzeugt im Herren-Einzel



Am Sonntag gingen im russischen Jekaterinburg die 34. Tischtennis-Europameisterschaften zu Ende. Dem Weltranglisten-Fünften Dimitrij Ovtcharov (Deutschland) gelang die Titelverteidigung im Herren-Einzel. Doch was machten die drei Ochsenhausener Bundesliga-Profis Liam Pitchford, Simon Gauzy und Jakub Dyjas?

Der 22-jährige Pitchford (Archivfoto) vermochte – nach überstandener leichter Fußverletzung – im Einzelturnier zu überzeugen. In der 1. Hauptrunde schaltete er den Russen Mikhail Paykov aus (4:2), in der 2. Runde musste der Tscheche Tomas Polansky dran glauben (4:1). Im Achtelfinale kam es dann zum Duell mit dem späteren Turniersieger Ovtcharov. Pitchford agierte auf ganz hohem Niveau und war nach vier Sätzen (2:2) komplett auf Augenhöhe. Dann ließ er geringfügig nach und musste doch noch eine 2:4-Niederlage gegen den besten Spieler Europas hinnehmen, doch sein Gegner war voll des Lobes über den TTF-Engländer: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich gegen einen Europäer ein Spiel auf solch einem hohen Niveau hatte.“

Auch im Doppel ging es für Pitchford bis ins Achtelfinale, wo er zusammen mit Paul Drinkhall hauchdünn gegen die Schweden Jon Persson und Pär Gerell, Letzterer vor Jahren selbst Ochsenhausener, verlor – 14:16 hieß es schließlich im Entscheidungssatz zugunsten der beiden Skandinavier.

Der an Position sieben gesetzte Simon Gauzy, der einige Tage zuvor mit dem französischen Nationalteam Bronze gewonnen hatte, musste dagegen im Herren-Einzel eine herbe Enttäuschung hinnehmen. Gegen den Slowaken Lubomir Pistej, in der Weltrangliste 90 Plätze tiefer notiert, setzte es in der 1. Hauptrunde eine unerwartete 1:4-Niederlage. Im Doppel an der Seite von Emmanuel Lebesson reichte es für das Achtelfinale, wo man gegen die späteren Europameister Stefan Fegerl (Österreich) / Joao Monteiro (Portugal) mit 1:3 den Kürzeren zog.

Jakub Dyjas war nicht zufrieden. Der 19-jährige Pole besiegte in seiner Qualifikationsgruppe zwar den Norweger Marcus Waerstad (3:0) sowie den Dänen Claus Nielsen (3:2), unterlag jedoch im entscheidenden Match um den Gruppensieg dem Slowaken Peter Sereda unglücklich mit 11:13 im 5. Satz. Somit verfehlte Dyjas den Einzug ins Hauptfeld, doch er wird in den kommenden Jahren noch viele Gelegenheiten erhalten, es besser zu machen. Mit seinem Landsmann Daniel Gorak gelangte er im Doppel ins Achtelfinale, wo die beiden allerdings den Schweden Kristian Karlsson / Mattias Karlsson zum Sieg gratulieren mussten.