TTBL: Grenzau wahrt Final-Chance trotz knapper Niederlage in Fulda



Zum Sieg hat es im Hexenkessel von Fulda nicht gereicht, dennoch ist die Ausgangsposition des TTC Zugbrücke Grenzau für das Rückspiel nicht ungünstig. Es gilt, vor heimischer Kulisse im Westerwälder Hexenkessel eine 2:3-Niederlage bei 8:11 Sätzen wettzumachen. Folglich reicht ein 3:1-Erfolg oder ein 3:2 bei entsprechend gutem Satzverhältnis.

Es verspricht, richtig spannend zu werden am kommenden Sonntag (19. April) um 15 Uhr in der Zugbrückenhalle, die vermutlich aus allen Nähten platzen wird. Die Truppe von Anton Stefko liegt also weiterhin gut im Rennen und will nach Frankfurt in die Fraport Arena, wo am 24. Mai das Finale um die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wird.

In der ausverkauften Fuldaer HUBTEX Arena legte der Gastgeber den eindeutig besseren Start hin, so dass es nach den ersten beiden Matches richtig brenzlig aussah für das Team aus dem rheinischen Westerwald. Dabei spielte den Osthessen der Umstand in die Karten, dass Masaki Yoshida angeschlagen war und folglich nur als Nummer drei aufgeboten wurde.

Jonathan Groth musste an die Zweier-Position aufrücken und stand gegen Maberzells Top-Abwehrspieler letztlich auf verlorenem Posten. So im ersten Match des Abends, das Groth trotz gutem Start in vier Sätzen gegen Fuldas Galionsfigur Wang Xi verlor. Gegen einen bombastisch spielenden Ruwen Filus, der nahezu jeden Ball zurückbrachte, konnte Grenzaus Spitzenspieler Andrej Gacina nicht für den erhofften Ausgleich sorgen. Nur im dritten Durchgang hatte der Kroate die Nase vorn, der den 0:2-Pausenrückstand nicht verhindern konnte.

Nun musste der Gast aus dem Brexbachtal die Schlagzahl erhöhen, wollte er nicht sang- und klanglos die Segel streichen und chancenlos ins Rückspiel gehen. Und das geschah auch. Ausgerechnet der gehandikapte Masaki Yoshida, der aufgrund einer Entzündung am Handgelenk fast die ganze Woche nicht trainieren konnte, gab das Signal zum Aufbruch. Gegen Ex-Mannschafts-Europameister Christian Süß gab sich der wendige, taktisch klug spielende Japaner keine Blöße und verkürzte in vier Sätzen auf 1:2. Da wollte Andrej Gacina gegen Wang Xi, gegen den er bereits die letzten drei Matches gewonnen hatte, nicht nachstehen und egalisierte die Fuldaer Führung durch ein 8:11, 13:11, 12:10 und 11:7 in einem Spiel, in dem er Können und Nervenstärke unter Beweis stellte.

Doch im fünften und letzten Match konnte Jonathan Groth gegen Ruwen Filus nichts reißen und unterlag ohne Satzgewinn. Grenzaus Präsident Manfred Gstettner: „Einige Sätze waren bei ihm heute sehr knapp, aber er schafft es zu selten, gegen die richtig Guten den Sack zuzumachen – und Filus ist gerade in der Form seines Lebens. Er hat fast alles zurückgebracht und war eindeutig Fuldas Matchwinner heute. Jonathan hatte leider nicht die Ruhe, die man benötigt, wenn man Defensivstrategen wie Wang oder Filus schlagen will.“

Gstettners Gesamtfazit: „Unser Start war äußerst holprig und es sah nicht gut aus, doch durch Masakis Sieg gegen Süß kamen wir auf Betriebstemperatur. Auf jeden Fall erhält uns das heutige Spiel die Chance auf den Einzug ins Finale.“ Dass es ein heißer Tanz wird, ist Grenzaus Boss und Macher klar: „Das wird wohl eine ganz enge Geschichte. Drei Sätze im Minus sind nicht wenig, aber es ist aufzuholen. Wir haben es mit zwei gleichwertigen Mannschaften zu tun, zwischen denen die Tagesform und das Glück entscheidet. Vielleicht geben ja auch die Sätze den Ausschlag. Jetzt haben wir zum dritten Mal in dieser Saison gegen Fulda ein Match über die volle Distanz erlebt. Dort haben wir beide Male 2:3 verloren, zu Hause 3:2 gewonnen. Jetzt wäre nach dem Gesetz der Serie eigentlich wieder ein 3:2 für uns fällig. Wir hoffen, dass wir es im Rückspiel mit unseren Fans im Rücken umbiegen und nach Frankfurt fahren können.“

Fuldas Präsident Stefan Frauenholz bleibt bei allem Enthusiasmus Realist: „Es war ein hart umkämpftes Spiel und bin mir sicher, dass das Rückspiel noch härter für uns sein wird.“

Der mögliche Finalgegner könnte – und das wäre eine faustdicke Überraschung – 1. FC Saarbrücken TT heißen. Die Saarländer gewannen nämlich das Hinspiel gegen den Boll-Klub Borussia Düsseldorf mit 3:0. Ein echter Paukenschlag. Umso mehr wäre im Endspiel drin für den Sieger aus Grenzau vs. Fulda, da Saarbrücken in einem Finale sicher leichter zu schlagen ist als der Rekordmeister.

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTC Zugbrücke Grenzau 3:2 (11:8 Sätze)

Wang Xi – Jonathan Groth 3:1 (10:12, 11:9, 11:8, 11:6)

Ruwen Filus – Andrej Gacina 3:1 (11:8, 11:8, 9:11, 11:9)

Christian Süß – Masaki Yoshida 1:3 (5:11, 8:11, 11:6, 9:11)

Wang Xi – Andrej Gacina 1:3 (11:8, 11:13, 10:12, 7:11)

Ruwen Filus – Jonathan Groth 3:0 (12:10, 11:9, 11:7)