ITTF: Fair-Play-Award mit Zhang Jikes Preisgeld



Noch immer wird heftig darüber diskutiert, wie Zhang Jikes Ausraster  unmittelbar nach seinem Sieg beim World Cup am 26. Oktober in Düsseldorf – Chinas Tischtennis-Enfant Terrible hatte nach verwandeltem Matchball gegen Ma Long zwei Werbebanden im ISS-Dome in Kung-Fu-Manier zertreten – zu bewerten ist.

Zudem wird kontrovers darüber debattiert, ob die Aberkennung des Preisgelds von 45.000 Euro (ca. 35.000 Euro) durch die Jury der ITTF als Bestrafung angemessen war.

Nun hat sich das Executive Committee des Tischtennis-Weltverbandes für eine Verwendung der Summe entschieden, die eines gewissen Charmes nicht entbehrt. Es hat vorgeschlagen, das Geld für eine jährliche Auszeichnung zu verwenden, um Spieler für besondere Fairness in und außerhalb der Box zu belohnen.

ITTF-Präsident Thomas Weikert, zugleich Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes, äußerte sich am Mittwoch dazu in einer Presseerklärung: „Die ITTF ermuntert alle Spieler, starke Emotionen zu zeigen. Leider zeigte Zhang Jike beim World Cup zerstörerische und negative Emotionen, die der Wettbewerbsjury keine Wahl ließen, als ihn mit einer Geldstrafe zu belegen oder zu disqualifizieren, was die Konsequenz gehabt hätte, dass er nicht nur das Preisgeld, sondern auch den Titel und die Weltranglistenpunkte verloren hätte. Wir sind froh, dass wir seinen Titel aufrechterhalten haben, da es eine brillante Vorstellung des Olympiasiegers war.“

Einzelheiten über den neuen Fair-Play-Award stehen laut Weikert derzeit allerdings noch nicht fest.

Zhang Jike selbst, der sich in Anschluss an den Eklat bereits vor den chinesischen TV-Kameras und auf der Sieger-Pressekonferenz für sein Verhalten entschuldigt hatte, zeigt sich einsichtig – vermutlich bleibt ihm auch gar nichts anderes übrig, um den chinesischen Verband nicht noch mehr gegen sich aufzubringen: „Ich bin froh, dass das Geld für einen Fair Play-Award verwendet wird. Es dient den jüngeren Spielern als gutes Beispiel.“

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