Kaum ein Thema beschäftigt die Tischtennis-Szene in den letzten Tagen mehr, als das Verhalten von Olympiasieger und Weltmeister Zhang Jike nach seinem World Cup Triumph 2014.
Der für emotionale Rituale nach großen Titelgewinnen bekannte chinesische Topstar rieß sich dieses Mal nicht das Trikot vom Leib und sprang auch nicht aus der Spielbox um das Olympia-Siegerpodest zu küssen, sondern er zertrat im Stil von Jürgen Klinsmann anno 1997 eine Werbefläche.
Nachdem er das aus Sicht einiger Betrachter in übertriebener Art und Weise gemacht hat und dasselbe Schicksal auch die Werbebande auf der gegenüber liegenden Seite des Spielfeldes erleiden musste, gingen die Meinungen allerorten weit auseinander – auch weil Zhang Jike die 45.000 Dollar Siegprämie gestrichen wurden.
Nicht nur Nationaltrainer Jörg Roßkopf äußerte sich zu dem Vorfall.
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Während Chinas Cheftrainer Liu Guoliang mitteilte, dass Zhang Jike immer sehr enthusiatisch ist, aber er dieses Mal zu weit gegangen sei und egal welche Gründe dahinter stecken würden, sein Verhalten falsch war, verurteilte der deutsche Bundestrainer Jörg Roßkopf die Höhe der Strafe. Solche enormen Strafen kenne er nur von der Formel 1 oder Tennis, aber 45.000 Dollar Siegprämie zu streichen, empfinde er als lächerlich, da hätten es auch 1000 Dollar Strafe getan. Roßkopf zeigte Verständnis für Zhang Jike, dass dieser unter einem „unmenschlichen Druck“ gestanden habe, nachdem er im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 in Brasilien öffentlichen Druck von Chinas Nationaltrainer bekam.
Sowohl Zhang Jike, als auch Liu Guoliang entschuldigten sich für den – für Tischtennis und insbesondere asiatische Spieler untypischen – Emotionsausbruch bei Zuschauern, Fans und Sponsoren. Der Chinesische Tischtennisverband berät nun über weitere Sanktionen für den Weltmeister und Olympiasieger. Nachdem vor vielen Jahren der chinesische Spieler Chen Qi nach einem Wutausbruch und einem zerstörten Stuhl zu einer öffentlichen Entschuldigung im Staatsfernsehen und Feldarbeit verdonnert wurde, werden die Konsequenzen für Zhang Jike sicherlich unangenehm sein.
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Der Vorfall beim World Cup 2014 in Düsseldorf ging nicht nur in Deutschland durch alle Medien, wie zum Beispiel der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Süddeutschen Zeitung und Spiegel Online, sondern ging um die ganze Welt. So berichteten unter anderem die Daily Mail Australia, Neuseelands Stuff Fairfax New Zealand, USA Today und ABC News oder Großbritanniens Mirror und The Guardian.
TT-NEWS war live vor Ort beim World Cup und berichtete ebenfalls bereits redaktionell mit einer News und Fotostrecke über den Eklat rund um Superstar Zhang Jike, doch heiß geht es seitdem auch in der TT-NEWS-Community her. Die Themen World Cup 2014 und Zhang Jike (CHN) wurden mittlerweile fast 100.000 Mal aufgerufen und es wird sehr kontrovers diskutiert, ob Tischtennis solche Typen und Emotionen braucht oder ob das ein nicht akzeptables Verhalten und Sachbeschädigung war. Geteilter Meinung ist man auch, ob die Strafe in Höhe von 45.000 Dollar angemessen war oder etwas übertrieben oder sogar völlig überzogen.
Jürgen Klinsmann wurde für seinen Wutausbruch und das Durchtreten einer Werbesäule am 10. Mai 1997 nicht weiter bestraft. Er ärgerte sich über seine Auswechslung und Trainer Giovanni Trapattoni am 31. Spieltag, nachdem es in der 80. Minute gegen Tabellenschlußlicht SC Freiburg immer noch 0:0 stand und der italienische Coach daraufhin Jürgen Klinsmann gegen Bundesligadebütant Carsten Lakies austauschte.
Die eingetretene Werbetonne wurde versteigert und brachte immerhin 3000 Euro für einen wohltätigen Zweck, sie ging durch verschiedene Hände, einem Stuttgarter Feinkosthändler und die „Erlebniswelt“ des FC Bayern München in der Allianz-Arena.
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Zhang Jikes Bandentritt(e) gibt es nachfolgend auf Video zu sehen und ebenfalls einen interessanten Bericht von ABC USA, wie man das Verhalten des Weltmeisters oder aber den Umgang der Tischtennis-Verantwortlichen mit seinem emotionalen Ausbruch im Vergleich mit anderen Sportarten sieht. Einfach alle mal darüber Gedanken machen.
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