Kein alltägliches Spiel: Ochsenhausen am 19.10. in Ulm gegen Boll & Co.



Es ist weit mehr als nur irgendein Bundesligaspiel, es ist das große Saison-Highlight der TTF Liebherr Ochsenhausen zu einem ganz frühen Zeitpunkt.

Und es ist das Memorial Match Teil zwei für den unvergessenen Rainer Ihle, den letzten Sommer viel zu früh verstorbenen langjährigen „Kopf“ der TTF, der – innovativ wie kaum ein anderer – den Tischtennissport vorangebracht und tragfähige Konzepte entwickelt hat, diesen auch in die großen Sportarenen zu bringen.

Gespielt wird am 19. Oktober ab 15 Uhr in der Ulmer ratiopharm arena. Ochsenhausen hat eine Menge in Sachen Werbung und Vermarktung unternommen und rechnet mit 3.000 Zuschauern.

Ochsenhausen vs. Düsseldorf – das ist das ewig junge Duell zweier großer Namen des deutschen Tischtennissports. Der Gegner der Oberschwaben – angeführt von Timo Boll – ist hoch attraktiv besetzt.

Doch das junge TTF-Team, mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren neben Frickenhausen das jüngste der Liga, will seinen Weg gehen und auch dem namhaften Gegner das Leben richtig schwer machen, nach vorne getrieben von einer großen Kulisse in der schmucken, modernen ratiopharm arena. Der Tabellenführer in Europas Topliga soll am 6. Spieltag mit vereinten Kräften mächtig ins Schwitzen gebracht werden und jeder Spieler sowie das gesamte „Team hinter dem Team“ wollen ihren Beitrag dazu leisten.

Borussia Düsseldorf – Der Rekordchampion will noch viel mehr

Der Gegner könnte stärker und renommierter nicht sein. In der ersten Saisonhälfte 2013/14 schwach, drehte der „FC Bayern des Tischtennissports“ seit Anfang 2014 mächtig auf und brachte mit Pokal und nationaler Meisterschaft doch noch zwei wichtige Titel nach Hause. Es waren die Titel Nummer 61 und 62 der an Erfolgen reichen Vereinsgeschichte, denen nun die Titel 63 bis 65 folgen sollen. Der Rekordmeister strebt nämlich auch in der Saison 2014/15 Erfolge in sämtlichen Wettbewerben an und geht – zumindest was die nationale Ebene betrifft – als eindeutiger Favorit ins Rennen. Je viermal gewann die Borussia bisher die Champions League und den ETTU-Cup, sechsmal den Europapokal der Landesmeister sowie nicht weniger als 26 Mal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und 22 Mal den Deutschen Tischtennis-Pokal.

Von Boll bis Achanta: Düsseldorfs bärenstarker Kader

Vor der aktuellen Saison konnten es sich die Rheinländer sogar erlauben, hochkarätige Spieler wie den Weltranglisten-14. Patrick Baum und Christian Süß (beide Fulda-Maberzell) sowie den talentierten Ricardo Walther (Hagen) ziehen zu lassen.

Dafür stießen mit dem griechischen Top-Abwehrspieler Panagiotis Gionis (Oktober-Weltrangliste Platz 21) und dem vormaligen Fuldaer Patrick Franziska (WRL 38), der letzte Saison seinen großen Durchbruch feierte und in der TTBL-Punktrunde mit einer 16:4-Bilanz glänzte, zwei Hochkaräter zum Boll-Team. Der 1,90 Meter große Hesse hat sich leider bei den Europameisterschaften in Lissabon verletzt und wird nicht zur Verfügung stehen, wohl aber der spielstarke Inder Kamal Sharath Achanta, der keineswegs nur Ersatz ist und als Stammspieler regelmäßig für die Borussia aufschlägt. Mit Weltranglistenplatz 44 ist Achanta der am schlechtesten platzierte Borussia-Spieler im internationalen Ranking – zum Vergleich: Ochsenhausens Bester, Liam Pitchford, ist momentan auf Rang 46 notiert. Und dann wäre dann ja auch noch der Weltranglistenneunte Timo Boll, die absolute Nummer eins des verlustpunktfreien Ligaprimus und weltweiter Sympathieträger des Tischtennissports, der sich riesig auf Ulm und das Match gegen Ochsenhausen freut.

Der Auftakt verlief für die Rheinländer nach Plan, die runderneuerte Truppe hat mühelos zusammengefunden. Nach fünf Spieltagen stehen 10:0 Punkte zu Buche. Gleich viermal wurden die Gegner mit 3:0 abgefertigt, darunter Play-off-Kandidaten wie Bremen und Saarbrücken. Gegen einen weiteren Endrunden-Anwärter, nämlich Grenzau, büßte man beim 3:1-Auswärtssieg das einzige Match der jungen Saison ein – Gionis unterlag überraschend dem Dänen Groth.

Ochsenhausens junge Tischtennis-Asse werden vor Ort ausgebildet  

Auch Ochsenhausen kann eine attraktive Mannschaft aufbieten mit jungen, hungrigen, hoch motivierten und trotz jugendlichem Temperament international bereits erfolgreichen Spielern, die schon World-Tour-Turniere gewannen und für ihre Länder bei Olympia starteten. Die Schützlinge von Chefcoach Dubravko Skoric – der Kroate gewann bereits fünfmal in seiner Trainerkarriere die Champions League – sollen sich in dieser Saison als Team finden und in den kommenden Jahren in Deutschland und Europa richtig angreifen. Der Verein steht dafür, junge Spieler nach oben zu bringen, die im eigenen „Hause“, dem inzwischen weltbekannten Liebherr Masters College, ausgebildet werden. Dort wird, so die Philosophie, die Weltspitze von morgen geformt – und alle vier TTF-Spieler zählen zu dieser Elite.

Der schlaksige Engländer Liam Pichford ist trotz seiner 20 Jahre schon eine richtige Führungspersönlichkeit, der Russe Kirill Skachkov, aktuelle Nummer 61 der Welt, ein Spieler, der immer über sich hinauswachsen kann und an guten Tagen richtige Traumbälle auf Lager hat. Der 19-jährige Franzose Simon Gauzy (WRL 70), Sieger der letzten U21-World-Tour-Grand-Finals, ist der größte Hoffnungsträger seines Landes im Tischtennissport. Und das „Nesthäkchen“ der Truppe, der 18 Jahre alte Brasilianer Hugo Calderano (WRL 65), soll sein Nationalteam erfolgreich in die Heim-Olympiade in Rio 2016 führen. Erst vor wenigen Wochen errang er die Bronzemedaille bei den Olympischen Jugendspielen im chinesischen Nanjing. Es handelt sich um ein prächtig harmonierendes, ambitioniertes Quartett mit großem Team-Spirit, das auch menschlich gut zusammenpasst. Gegenwärtig stehen die jungen Ochsenhausener mit ausgeglichenem Punktekonto im Mittelfeld der Bundesligatabelle.

Der Außenseiter will dem Favoriten einen heißen Tanz liefern

Die TTF liefern sich traditionell spannende Duelle mit Rekordchampion Düsseldorf, die mitunter auch gewonnen wurden. Auch in diversen Endspielen um die Deutsche Meisterschaft stand man sich schon gegenüber und einmal sogar im Finale um die European Champions League.

Letzte Saison ging man allerdings leer aus und musste in Bamberg beim Rainer-Ihle-Memorial-Match Teil I trotz starker Leistungen ein unglückliches 1:3 quittieren. Heftigen Widerstand leisteten Pitchford und Co. auch beim Rückspiel im ARAG CenterCourt, wo man nach dreistündigem Fight und zwischenzeitlicher 2:1-Führung am Ende doch mit 2:3 den Kürzeren zog.

Die junge Truppe des Gastgebers ist gewiss auch in Ulm nicht völlig chancenlos, dennoch müsste alles optimal passen, um gegen den Riesen aus dem Rheinland eventuell einen Überraschungscoup zu landen. Man setzt darauf, dass die Tischtennisfans aus Oberschwaben dem einheimischen Bundesligisten stimmgewaltig den Rücken stärken, was die Chance steigen ließe, etwas gegen den eindeutigen Meisterschaftsfavoriten zu reißen. Die TTF-Asse werden sich mit Gewissheit nicht ängstlich verstecken, sondern vom ersten Ball an versuchen, aggressiv dagegenzuhalten und ihre Chance beim Schopf zu packen. Es könnte richtig spannend werden.

Tickets im Vorverkauf sichern

Noch sind Tickets zu haben, allerdings ist der Großteil bereits verkauft. Es empfiehlt sich also, rasch zu reagieren. Die Preise sind fair und wurden deshalb sehr moderat kalkuliert, um jedem Fan die Gelegenheit zu geben, live dabei zu sein.

Neben der Möglichkeit, die Karten online unter http://www.ratiopharmarena.de/events-a-tickets/tickets-tischtennis.html zu buchen, gibt es auch noch zwei Vorverkaufsstellen in Ulm:

SÜDWEST PRESSE
Frauenstraße 77 · 89073 Ulm

Infos unter: Telefon: 0731 / 15 68 55

Öffnungszeiten
Mo. bis Fr.: 08:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Samstag: 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr

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SWU ServiceCenter Neue Mitte
Neue Straße 79 · 89073 Ulm
(im ServiceCenter Neue Mitte)

Infos unter: Telefon 0731 / 166-2177

Öffnungszeiten
Mo. bis Fr.: 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Samstag: 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr

 

Siehe auch: DAS Tischtennis Mega-Event im Oktober – Timo Boll gegen „die jungen Wilden“!