3. BUNDESLIGA DAMEN NORD: Dreimal Prügel für Mitfavorit Kupferdreh



Mit nur acht Mannschaften spielt die 3. Bundesliga Nord der Damen in ihrer Premierensaison 2014/15. Norddeutschland dominiert: Fünf Teams aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Hansestädten Hamburg und Bremen stehen nur zwei aus Nordrhein-Westfalen – Kupferdreh und Rödinghausen – sowie ein einziges aus Hessen, der TSV Langstadt, gegenüber.

Vier Klubs kämpften 2013/14 noch in der Regionalliga Nord um Punkte, zwei in der Regionalliga West. Die restlichen beiden – Großburgwedel und Kupferdreh – spielten im Unterhaus, scheiterten jedoch an der Qualifikation für die „Eingleisige“.

Die Damen des TV Kupferdreh, von vielen als Mitfavorit gehandelt, bekamen bisher noch gar nichts auf die Reihe und bezogen drei derbe 0:6-Klatschen.

Prognosen, wer ganz oben mitspielen könnte, fallen allerdings ohnehin schwer. Poppenbüttel, Kiel und Großburgwedel werden von den Mitbewerbern als Anwärter auf die Spitzenplätze genannt, was auf Poppenbüttel, nach drei Partien mit 6:0 Punkten und 18:3 Spielen Tabellenführer, auf jeden Fall zuzutreffen scheint.

Doch mit Kupferdreh bezog ein anderer Mitfavorit bisher eben nur Prügel. Den Ex-Zweitligisten mit der erstligaerfahrenen Spitzenspielerin Guo Pengpeng hatte die Konkurrenz ebenfalls auf der Rechnung, stets mit der Einschränkung, sofern dieser in Bestbesetzung antritt.

Doch das war gleich zum Auftakt dreimal nicht der Fall und prompt steht man mit 0:6 Punkten und 0:18 Spielen einsam am Tabellenende – natürlich nur eine Momentaufnahmen, doch dreimal in Folge die „Höchststrafe“ für eine der von der Qualität des Kaders besseren Mannschaften ist schon drastisch.

Allerdings erklärbar. In den ersten beiden Partien in Großburgwedel und gegen Langstadt spielte eine Rumpftruppe ohne die Nummern eins, zwei und vier, in der auch die routinierte Mannschafsführerin Olga Koop, trotz ihrer Schwangerschaft, nochmals ran musste. Gegen Kiel war dann zwar Frontfrau Guo Pengpeng wieder dabei, die früher unter anderem für den Bundesligisten 3B Berlin aufschlug, doch bekam sie an diesem Tag gegen einen sehr starken Gegner noch nicht viel auf die Reihe – ihre knappe Fünfsatz-Niederlage gegen die dänische Nationalspielerin Pernille Agerholm, aktuelle Nummer zwei ihres Landes, war allerdings keine Sensation.

Mit Spannung erwartet wird das Drittliga-Debüt von Angharad und Megan Phillips, die vom Regionalligisten DJK Borussia Münster gekommen sind und deren Saisoneinstieg am vierten Spieltag erwartet wird. Beim TVK sind sie an den Positionen zwei und vier gemeldet. Bei den Damen aus dem Essener Stadtteil ist also noch reichlich Luft nach oben, nach ganz oben vielleicht nicht, jedoch sollte es eigentlich bald gelingen, dem Tabellenkeller Adieu zu sagen.

Überhaupt fallen die bisher fast ausnahmslos extrem deutlichen Ergebnisse in der neuen Spielklasse auf: von acht seit dem 14.09. ausgetragenen Partien endeten gleich vier mit 6:0, zwei mit 6:1, eine mit 6:2 – und nur einmal wurde es eng, nämlich am Sonntag beim 4:6 des Ex-Zweitligisten SG Marßel Bremen gegen den TTC Rödinghausen.

Die Mehrzahl der Vereine handelt übrigens nach der Devise „Dem Nachwuchs eine Chance“ und hat Talente ab 14 Jahren in ihre Bundesligakader eingebaut – eine Tendenz, die sehr für die neue 3. Liga spricht, in der eben keineswegs „abgehalfterte“ Altprofis ihr Gnadenbrot fristen, wie mancher vor der Debütsaison befürchtete. Das Team des TSV Langstadt besteht sogar zu drei Vierteln aus Tischtennis-Teenagern – zwei 16- und eine 15-Jährige schlagen dort auf. Die jungen Damen im neuen „Unterhaus unter dem Unterhaus“ sind keine unbeschriebenen Blätter, sondern Nachwuchs-Asse aus Verbandskadern, die teilweise auch schon das Nationaldress des DTTB auf internationalen Jugendturnieren trugen.


3. Bundesliga Damen Nord am Wochenende

TSV Schwarzenbek – SG Marßel Bremen 6:1

TTK Großburgwedel – SC Poppenbüttel 2:6

TSV 1909 Langstadt – SC Poppenbüttel 0:6

TV Kupferdreh – Kieler TTK Grün-Weiß 0:6

SG Marßel Bremen – TTC Rödinghausen 4:6